aussen innen raum

Gebäudehüllen eröffnen einen Freiraum, welcher die Grenzen zwischen Innen und Aussen auflöst. Treppen und Sockel als architektonische Elemente machen hierbei den Eingangsbereich zum Transfer- und Aufenthaltsort zugleich. Das Projekt startet mit einer Field Research zu Transluzenz und Rahmungen von Glasflächen im architektonischen Kontext. Ausgehend von einem Materialkatalog werden räumliche Szenen kuratiert, welche anschließend Teil der Ausstellung Reset im Rahmen des Rundgang 2022 an der ABK Stuttgart sind.

material and colour palette

Der Materialkatalog basiert auf einer bewusste Zusammenstellung alternativer Materialansätze, welche sich aktuell auf dem Markt abzeichnen. Weiterführend werden die von Herstellern zur Verfügung gestellten Materialien durch individuelle Gestaltung modifiziert. Die Palette zeichnet sich durch eine fein abgestufte Farb- und Oberflächenvarianz  aus.

Die ExCinere Tiles @ Dzek sind das Ergebnis aus einer mehrjährigen Entwicklung mit dem Ziel Keramikglasuren aus Vulkanasche herzustellen.

Die Glaskeramik @ Magna ist ein belastbares Material, welches zu 100% aus recycelten Glasflaschen hergestellt wird.

Die Glasserie Mirona @ Schott ermöglicht es halbtransparentes Oberflächen zu gestalten, welche beidseitig durchsichtig, teilspiegelnd oder durch sanggesrahlte Oberflächen undurchlässig matt erscheinen.

Die im Designstudio entwickelten Geopolymere @ anima ona ermöglichen es lokale mineralische Steinfragmente zu eine homogenen Material weiterzuverarbeiten.

Das weiterverarbeitete Altantikglas @ ABK Glaswerkstatt transportiert das gestalterische Erbe des Materials Glas in die zeitgenössische Gestaltung.

Die Treppenfragmente @ ABK Campus, welche durch einen Gebäudeabbruch zu Verfügung stehen werden als Bauteile weiterverwendet oder als mineralisches Material weiterwendet.

Das bläuliche Profilglas @ Pilkington Profilit enthält mindestens 30% recyceltes Glas und bidet zusätzlich den industriellen Charakter der Moderne ab.

material arrangement

Aus einem kuratierte Materialkatalog aus mineralischen Werkstoffen wie Glas, Glaskeramik, Keramik und Geopolymer, werden beispielhaft Arrangements zusammengestellt.

ExCinere Tile @ Dzek / Treppenfragmente @ ABK Campus / Mirona Glas @ Schott / ExCinere Tile @ Dzek.

ExCinere Tiles @ Dzek / Profilglas @ Pilkington Profilit / Geopolymer @ anima ona / ExCinere Tiles @ Dzek / Glaskeramik @ Magna.

Diverse Farbvarianten Mirona Glas @ Schott / Altantikglas @ ABK Glaswerkstatt / ExCinere Tiles @ Dzek.

spatial scenes

Glas als Material spielt mit den formalen Analogie der Auflösung und des Verschwimmens von Grenzen. Es handelt sich hierbei um einen analogen Filter, der mal matt mal spiegelnd erscheint. Die spiegelnden Stufenelemente werden durch die sich darauf aufhaltenden Personen im Innen als auch Aussen belebt.

Die architektonischen Elemente der Stufen und Sockel werden zu Akteuren der Gebäudehülle, rahmen die transluzente Glasflächen ein und bilden einen belebbaren Raum. Hierzu werden Stufen und Sockel so proportioniert, dass diese auch als Sitzobjekte genutzt werden können.

Aus dem zusammengestellten Materialkatalog werden sechs räumliche Szenen kuratiert. Innerhalb dieser Miniaturräume werden die Materialien für die weitere architektonische Entwicklung zusammengestellt. Die Architektur kann so aus dem Raum gedacht werden.Ausgestellt werden sechs mögliche räumliche Szenen.

ExCinere Tiles @ Dzek Glasur aus Lavaasche / caramel.
Mirona Glas @ Schott weiß / beidseitig spiegelnd /gesandstrahlt.

Sandstein texturiert ABK Treppenfragment / Bruchstelle.
Profilglas gerastert / bläulich.

ExCinere Tiles @ Dzek Glasur aus Lavaasche / dunkelbraun.
Mirona Glas @ Schott schwarz / beidseitig spiegelnd / gesandstrahlt.

Geopolymer @ anima ona grauer Sandstein.
Altantikglas ABK Glaswerkstatt.

Sandstein texturiert ABK Treppenfragment / Laufseite.
Hitzeverformtes Altantikglas ABK Glaswerkstatt @ Claudia Heinzler.

ExCinere Tiles @ Dzek Glasur aus Lavaasche / leinenfarben.
Glaskeramik @ Magna transluzent / strukturiert / Lufteinschluss.

reset exhibition

Im Zentrum der ausgestellten Projekte steht das Entwickeln und Herausarbeiten einer eigenständigen architektonischen These und Vision im Sinne eines radikalen neuen Baukultur. Die damit verbundene Ästhetik und Ambition stellt einen RESET in der architektonischen Gestaltung dar. Auf der Suche nach einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Architektur, von hohen ge­stalterischen Ansprüchen, steht die Aus­einandersetzung mit Baustoffen einen Schwerpunkt dar.

Das Projekt „innen aussen raum“ war Teil der Sommerausstellung am Rundgang 2022 der ABK Stuttgart. Das Projekt RESET des Fachbereichs EAG wurde mit dem „Akademiepreis ABK Stuttgart Fachgruppe Architektur“ ausgezeichnet. Mit dem Preis wurde der Gruppenentwurf als „Beste Ausstellung und Beste Projekte“ ausgezeichnet.

Das gestalterische Konzept rahmt den Ausstellungsraum zu einem Materiallabor. Um eine Einschränkung äußerer Einflüsse zu erreichen wird der Blick nach außen mattiert und Lichtquellen auf eine einzige tiefhängende Leuchte forciert. Besucher und Besucherinnen sind eingeladen die auf einem großen Tisch ausgelegten Materialproben zu untersuchen. Der RESET Raum wird durch die Zentrierung zu einem Treffpunkt und läd zu Diskussionen zukünftiger Baukultur ein.

field research

Grundlegende Ideen zu den gestalteten Materialstudien stellt eine räumlich Field Research dar. Durch das Medium der Fotografie werden Details dokumentiert und analysiert.

Materialien die eine Überblendung des innen und des aussen fördern stehen hierbei besonders im Fokus. Glas, Wasser, Lichtstimmungen, Fassadenraster, Relief, Strukturen, Spiegelungen, Farbwelten, Kombinationen, Innenraum und Aussenraum werden in einem Materialtagebuch archiviert. Der dargestellte fotografischen Essay bildet eine archivierten Inspirationsquelle.

Alle abgebildeten Szenen wurden von der Designerin Kathrin Alischer fotografiert.